Wie Österreich die Entwicklung bemannter Kleinluftfahrzeuge vorantrieb

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ermöglichten es österreichischen Unternehmen am internationalen Markt für Kleinflugzeuge als Technologietreiber erfolgreich mitzuspielen.

Diamond Aircraft revolutionierte als österreichischer Hersteller von Kleinflugzeugen aus Verbundwerkstoffen die allgemeine Luftfahrtindustrie: das Unternehmen war das Erste, das ein- und zweimotorige Kolbenflugzeuge auf den Markt brachte, bei denen Diesel als Treibstoff eingesetzt wurde. Gemeinsam mit der Firma Austro Engine, die Teil der Diamond Aircraft Gruppe ist, wurden eigene umweltfreundliche, sparsame und zugleich kraftvolle Jet-Fuel-Motoren entwickelt und produziert.

Im Antriebssektor ist auch BRP-Rotax erfolgreich, mit leichten, effizienten und robusten Hochleistungsmotoren für Leicht- und Ultraleichtflugzeuge. Die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen funktioniert sehr gut.

Im Austrian Institute of Technology AIT sind gleich zwei Abteilungen darin involviert:das Forschungsfeld hybride- und elektrische Antriebsstränge für Kleinflugzeuge mit seiner Abteilung Propulsion Technologies, und die Abteilung 3D-Vision and Modeling, die sich mit Bildverabeitungsalgorithmen und 3D Umfeldsensoren beschäftigt.

Die FH JOANNEUM bringt Kompetenzen in Flugtechnik und Aerodynamik ein. Im Bereich drahtlose Kommunikation entwickelt PIDSO Antennen und Antennensysteme. Der Fokus von TTTech liegt auf robuster Vernetzung und Sicherheitssteuerungen. Und das Institut für Konstruktionswissenschaften und Produktentwicklung der Technischen Universität Wien untersucht Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bei Antriebssystemen von Drehflüglern (z.B. Hubschraubern).

Der Kompetenzschwerpunkt Kleinluftfahrzeuge lässt sich durch folgenden Innovation Booster illustrieren.

Innovation BoosterSicherheit und Nachhaltigkeit als Innovationstreiber

Auch bei den Kleinflugzeugen nehmen neben der Sicherheit die Faktoren Umweltschutz, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit eine immer bedeutendere Rolle ein. Hinzu kommen die verstärkten Bestrebungen in Richtung automatisiertes Fliegen. Dies erfordert den Einsatz innovativer Technologien und neuer Zugänge, um auch in Zukunft den Anforderungen der privaten und kommerziellen Kunden gewachsen zu sein.

Diamond Aircraft erkannte schon früh die Engpässe bei Kleinflugzeugen und revolutionierte die Branche mit der Einführung von ein- und zweimotorigen Dieselkolbenflugzeugen. Nun war es möglich, die Flugzeuge weltweit einzusetzen, da die Motoren den in der Großfliegerei verwendeten Jet-Fuel verarbeiten können. Beim Programm Future Small Aircraft lag der Fokus auf der Entwicklung eines hocheffizienten Reise- und Geschäftsflugzeugs. In weiteren kooperativen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wurden elektrisch-hybride Antriebssysteme und elektronische Sicherheitsmaßnahmen für medizinische Notfälle ebenso untersucht wie Sensorintegration zur Hindernisdetektion. Das Zukunftsthema automatisiertes Fliegen wird vorbereitet.

Das ist einzigartig:

  • Herstellung von zweimotorigen Jetfuel-Flugzeugen
  • Fly-by-Wire erstmalig für Kleinflugzeuge
  • Erstes zweimotoriges Hybridflugzeug

Darin liegt Entwicklungspotential:

  • Automatisiertes Fliegen
  • Emissionsfreies Fliegen
  • Das „smarte" Fluggerät und IoT

Ohne F&E Projekte hätten wir nicht den heutigen Technologie- und Know-How-Stand im Unternehmen!

Martin Volck (Diamond Aircraft)

Meilensteine